Die Hippie-Bewegung der 1960er Jahre war mehr als ein gesellschaftliches Phänomen. Doch was machte sie aus die Leitidee der Hippies? Sie war viel mehr als ein kultureller Umbruch, der tiefgreifende Veränderungen in der Gesellschaft, der Politik und der Kultur mit sich brachte. So wirken die Werte und Ideale, die in dieser Zeit geboren wurden, bis heute nach. Sie prägen unseren Alltag und unser Bewusstsein. Besonders die Emanzipation, der Widerstand gegen den Massenkonsum und der politische Einfluss dieser Bewegung haben bleibende Spuren hinterlassen.
Emanzipation und Frauenrechte
Ein zentrales Anliegen der Hippie-Bewegung war die Emanzipation, insbesondere die der Frauen. In einer Zeit, in der traditionelle Geschlechterrollen stark verankert waren, forderten Frauen nicht nur gleichberechtigten Zugang zu Bildung, sondern auch zu Beruf und Selbstbestimmung. Die Hippies propagierten zudem eine Kultur der Freiheit, die es Frauen ermöglichte, ihre Stimmen zu erheben und ihre Sexualität selbstbestimmt zu leben. Diese Ideale führten folglich zur Gründung feministischer Bewegungen, die bis heute für Gleichheit und Rechte kämpfen.
Dank der Hippie-Bewegung haben wir zahlreiche Errungenschaften in den Bereichen Bildung, Beruf und Selbstbestimmung erzielt. Frauen konnten sich somit von traditionellen Normen befreien und eigene Wege gehen. Darüber hinaus ist die Idee der Selbstverwirklichung, die von den Hippies propagiert wurde, nach wie vor ein zentraler Bestandteil des feministischen Diskurses und wird auch in der heutigen Zeit weiterhin hochgehalten.
Die 60er Jahre waren eine Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs und des zunehmenden Konsums. Doch gleichzeitig bot die Hippie-Bewegung ein starkes gesellschaftliches Gegengewicht. Die Hippies kritisierten nicht nur den Materialismus, sondern auch die Entfremdung, die mit dem Konsum verbunden war. Darüber hinaus forderten sie ein einfacheres Leben, das auf Gemeinschaft, Naturverbundenheit und spirituellem Wachstum basierte. Diese Werte beeinflussten nicht nur die Gegenkultur, sondern sie prägten auch den ökologischen sowie nachhaltigen Gedanken, der heute mehr denn je an Bedeutung gewinnt.
Außerdem inspirierten die Hippies viele Menschen dazu, bewusster zu leben und ihren Lebensstil zu hinterfragen. Insbesondere die Idee des „Do it yourself“ sowie die Rückkehr zur Natur prägten bis heute zahlreiche Bewegungen. Dazu gehören unter anderem die Bio- und Umweltbewegung, die einen wichtigen Teil des gesellschaftlichen Wandels darstellen.
Politischer Einfluss
Politisch gesehen war die Hippie-Bewegung ein Katalysator für Veränderungen und Protest. Die Anti-Kriegsbewegung richtete sich gegen den Vietnamkrieg, mobilisierte Millionen und stellte die Autorität in Frage. Diese Form des zivilen Ungehorsams und der Protestkultur beeinflusste das politische Klima und ebnete den Weg für spätere Bürgerrechtsbewegungen.
Die Ideale der Hippies, wie Frieden, Liebe und Gleichheit, sind heute noch präsent. Die Forderungen nach sozialer Gerechtigkeit, Klimaschutz und Menschenrechten sind direkte Erben dieser Zeit. Die Hippie-Bewegung inspirierte eine Generation, sich aktiv für Veränderungen einzusetzen, und dieses Engagement lebt bis heute weiter.
„If you’re going to San Francisco, be sure to wear some flowers in your hair.“
Wer fühlt sich der Hippie-Bewegung zugehörig?
Die Hippie-Bewegung hat nicht nur eine spezifische Generation geprägt, sondern strahlt auch auf nachfolgende Generationen aus. Junge Menschen, die sich für soziale Gerechtigkeit und Umweltfragen einsetzen, fühlen sich oft mit den Idealen der Hippies verbunden. Die Werte von Toleranz, Frieden und Solidarität sind universell. Sie finden sich in vielen heutigen Bewegungen wieder.
Fazit
Die Errungenschaften der Hippie-Bewegung sind vielfältig und reichen über die 60er Jahre hinaus. Dank ihrer Bemühungen haben wir heute eine Gesellschaft, die sich stetig weiterentwickelt. Sie kämpft für Gleichheit, Freiheit und soziale Gerechtigkeit. Die Emanzipation der Frauen, der Widerstand gegen Massenkonsum und der politische Einfluss sind nur einige Aspekte, die uns bis heute prägen. Die Hippie-Bewegung bleibt ein bedeutendes Kapitel in der Geschichte des sozialen Wandels. Sie inspiriert weiterhin Menschen weltweit, für eine bessere Zukunft einzutreten.
Erfahre mehr über die wilden 6oer
Rudi dutschke
„Der Weg zur Freiheit führt über die Solidarität.“
Boho Kleidung, oft auch Bohemian genannt, ist mehr als nur ein Kleidungsstil – es ist eine Lebensphilosophie. Der Boho Look kombiniert dabei verschiedene kulturelle Einflüsse und ist sowohl geprägt von einem entspannten, lässigen als auch zugleich künstlerischen Erscheinungsbild. Boho Kleidung verkörpert zudem die Liebe zur Natur, zur Freiheit und zur Selbstentfaltung. Sie ermutigt uns, die eigene Individualität zu zeigen und sich somit von den strengen Konventionen der Mainstream-Mode zu lösen.
Farben und Muster: Der Einfluss auf Boho Kleidung
Farben spielen eine entscheidende Rolle im Bohemian-Look, da sie das Gesamtbild maßgeblich beeinflussen. Erdige Töne wie Braun, Beige, Olivgrün und Terrakotta dominieren dabei die Farbpalette und schaffen so eine harmonische Verbindung zur Natur. Aber auch kräftige Farben wie Türkis, Violett und Sonnenblumengelb finden ihren Platz und bringen somit Lebendigkeit in die Outfits.
Ein besonders beliebtes Muster für Boho Kleidung ist außerdem das Paisley-Muster. Die charakteristischen, geschwungenen Formen mit ihren floralen und abstrakten Inspirationen sind nicht nur zeitlos, sondern verleihen jedem Kleidungsstück auch eine gewisse Verspieltheit. Ob in Form von Tuniken, Kleidern oder Schals – Paisley ist demnach ein Muss für jeden Boho-Look.
Accessoires: Der letzte Schliff für deinen Boho-Look
Die richtigen Accessoires sind entscheidend, um den Bohemian-Stil perfekt zu unterstreichen. Lange, schwingende Ohrringe passen hervorragend zu einem lässigen Sommerkleid. Auch breite, geflochtene Gürtel können einem Outfit eine schöne Silhouette verleihen.
Ein weiteres wichtiges Accessoire sind Armbänder und Ketten. Die kleinen Schmuckstücke erzählen Geschichten und zaubern ein individuelles Flair.
Vergiss nicht einen stylischen, großen Hut, der dich im Sommer und auf Festivals vor der Sonne schützt.. Und ein bunter, leichter Schal kann vielseitig eingesetzt werden – als Tuch, Gürtel oder sogar als Haarband.
Blumen & Lebensgefühl
Boho Kleidung ist mehr als nur ein Trend – sie ist ein Lebensgefühl, das Freiheit, Kreativität und Individualität feiert. Mit den richtigen Farben, Mustern und Accessoires kannst du deinen persönlichen Boho-Look kreieren und die Leichtigkeit des Sommers in vollen Zügen genießen. In unserem Hippieshop für faire Kleidung findest du eine große Auswahl an nachhaltigen und stylischen Stücken, die diesen einzigartigen Stil perfekt verkörpern. Lass dich inspirieren und finde dein individuelles Bohemian-Outfit für den Sommer!
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And forget not that the earth delights to feel your bare feet and the winds long to play with your hair…..
Hey du! Schön, dass du hier bist und dich für nachhaltige Mode und fairen Schmuck interessierst. In einer Welt, die oft von Massenproduktion und Fast Fashion geprägt ist, ist es wichtiger denn je, auf faire Herstellungsbedingungen zu achten. Doch was genau bedeutet „faire Herstellung“ und wie kannst du damit einen positiven Einfluss ausüben? Lass uns gemeinsam in diese Themen eintauchen!
Faire Herstellung: Mehr als nur ein Trend
Faire Herstellung bedeutet, dass Kleidung und Schmuck unter Bedingungen produziert werden, die die Rechte der Arbeiterinnen und Arbeiter respektieren. Das bedeutet gerechte Löhne, sichere Arbeitsbedingungen und kein Einsatz von Kinderarbeit. In vielen Dritt- und Schwellenländern ist der Textilsektor stark von Frauen geprägt. Schätzungen zufolge arbeiten etwa 80% der Beschäftigten in der Bekleidungsindustrie in diesen Ländern weiblich. Diese Frauen sind oft die Hauptverdienerinnen ihrer Familien, doch sie sind häufig mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert: niedrige Löhne, lange Arbeitszeiten und unzureichende Arbeitsbedingungen.
Globale Verantwortung: Auf Augenhöhe begegnen
In einer globalisierten Welt ist es wichtig, dass wir uns auf Augenhöhe begegnen und kulturell angepasst miteinander arbeiten. Das bedeutet, die Perspektiven und Bedürfnisse der Menschen, die unsere Kleidung herstellen, ernst zu nehmen und zu respektieren. Wenn wir fair produzierte Kleidung kaufen, unterstützen wir nicht nur die Arbeiterinnen und Arbeiter, sondern tragen auch dazu bei, ein Bewusstsein für die globalen Ungerechtigkeiten zu schaffen.
Stell dir vor, wir könnten einen empathischen Arm ausbreiten, der die ganze Welt umarmt. Indem wir uns für faire Mode entscheiden, schließen wir uns einer Bewegung an, die sich für Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit starkmacht. Es ist an der Zeit, dass wir unsere Verantwortung als Konsumenten ernst nehmen und aktiv dazu beitragen, die Welt gerechter zu gestalten.
Frauen im Textilsektor: Stärke und Solidarität
Die hohe Frauenquote im Textilsektor hat sowohl positive als auch negative Auswirkungen. Viele Frauen finden in dieser Branche eine Möglichkeit, finanziell unabhängig zu werden und ihre Familien zu unterstützen. Doch gleichzeitig sind sie oft Diskriminierung, Gewalt und ungerechten Arbeitsbedingungen ausgesetzt. Hier kommen wir ins Spiel! Wenn Frauen sich gegenseitig unterstützen, können sie gemeinsam für Veränderungen kämpfen und ihre Stimme erheben.
Indem wir die Produkte von fairen Marken kaufen, die sich für die Rechte von Frauen einsetzen, stärken wir nicht nur die Frauen in der Industrie, sondern setzen auch ein Zeichen für Gleichheit und Solidarität. Es sind oft die kleinen Schritte, die den größten Unterschied machen.
Der Weg zur Gerechtigkeit
Die globalisierte Welt hat viele Vorteile, aber sie bringt auch eine Menge Ungerechtigkeiten mit sich. Indem wir bewusste Entscheidungen treffen und uns für faire, nachhaltige Mode entscheiden, können wir gemeinsam diesen Ungerechtigkeiten begegnen. Jeder Kauf ist eine Stimme für die Veränderungen, die wir sehen wollen. Lass uns gemeinsam diesen Weg gehen und dafür sorgen, dass unsere Mode nicht nur gut aussieht, sondern auch gut ist.
Wenn du also das nächste Mal in unseren alternativen Fair Fashion Shop schaust, denke daran: Jeder Artikel, den du wählst, unterstützt eine bessere Zukunft für die Menschen, die ihn hergestellt haben. Lass uns zusammenarbeiten, um eine Welt zu schaffen, in der jeder Mensch auf Augenhöhe begegnet wird.
Danke, dass du Teil dieser Bewegung bist! Gemeinsam können wir die Welt ein Stück besser machen. 🌍✨
Während in den westl. Ländern die meisten durch Kurzarbeit, Soforthilfe oder sozialen Absicherungen unterstützt werden, kämpfen in Asien viele Mitarbeiter der Textilindustrie um die Grundsicherung ihrer Lebensgrundlage.
Wenn eine Branche wie die Fast-Fashion Industrie, die an einem normalen Tag soviel Elend erzeugt, in eine Krise wie Corona rutscht, kann man sich das Ausmaß des Elends nahezu nicht vorstellen.
Während internationale Lieferketten zusammen gebrochen sind, haben viele, auch aufgrund der aktuellen Ausgangssperren, von heute auf morgen ihren Job verloren. In den Fastfashion Betrieben gibt es weder Sozialversicherungen noch Lohnweiterzahlungen, so dass viele Menschen, die die Kleidung für einschlägige Weltunternehmen produzieren, in ihrer Not gerade häufig alleine gelassen werden.
Während Fairfashion Betriebe bei ihren, zumeist kleinen Manufakturen, die Kosten für Material und Lohn zusammen mit der Beauftragung bezahlen, wird im Fairfashion Sektor erst mit der Fertigstellung der Produktion bezahlt. Dies hat in der aktuellen Corona Krise dazu geführt, dass viele asiatische Manufkaturen die Kosten für Material & Lohn vorgestreckt haben und nun aufgrund der Lieferbeschränkungen nach Europa die Investition nicht zurück bekommen.Und dass, obwohl die Manufakturen diese Gelder aktuell dringend für ihre Mitarbeiter & Familien benötigen. Diese Verweigerungshaltung der riesen Konzerne verschärft die Situation enorm. Es sind namenhafte Unternehmen, die sich um Mitmenschlichkeit und Fairness in dieser Krise winden, teils mit grüner Werbung. Wir dürfen hier nicht wegschauen, denn das betrifft uns alle!
Während es Mode-Riesen wie Adidas, H&M und Nike, nach Druck aus der Fairfashion-Industrie gelungen ist ihre fertiggestellten Bestellungen zu bezahlen, gibt es Riesen wie C&A, Gap, Primark & Outfitters, die sich um eine Zahlung ihrer, teils bereits produzierten, Kleidung winden. Anbei findest du eine Übersicht welche Unternehmen noch nicht bezahlt haben. (Stand Anfang April)
Darüber hinaus gibt es Updates über die Seite von Workersrights, den Covid-Tracker findest du hier.
So sind inzwischen z.b. Marken wie Kiabi, Target & Inditex dem enormen Druck der vielen Kampagnen gefolgt und haben die Zahlung ihrer Aufträge inzwischen nachgeholt. Die aktuelle Krise zeigt wieder, dass viele Dinge nicht geschehen, wenn wir sie nicht geschehen lassen und wie groß unsere globale Verantwortung in einer globalisierten Welt füreinander ist und wie groß unser Einfluß gemeinsam sein kann.
Während wir eine Menge mehr Zeit Zuhause und mit der Familie verbringen, haben 2 Millionen Menschen aus dem informellen Sektor keine soziale Absicherung, Krankenversicherung und viele keine Möglichkeiten Social Distancing einzuhalten.
Große Unternehmen der Fastfashion Industrie fahren mit ihrer schnellebigen Arbeitsweise jährlich Milliarden Gewinne ein. Es ist an der Zeit, dass sie Mitverantwortung übernehmen und ihren Werbeversprechen nachkommen. Kleine Labels, Iniativen & NGOs, die sich für ein faires Miteinander einsetzen können diese Milliardensummen nicht auffangen, deswegen ist hier der Schwarm gefragt.
Take Action!
Fordere die Unternehmen aktiv auf ihre Aufträge zu bezahlen. Mache sie darauf aufmerksam, dass wir wissen, dass hier millionenschwere Unternehmen dazu beitragen, dass Millionen von Menschen in Asien in die Armut getrieben werden und viele gerade hungern, während die Mode Industrie versucht sein trügerisches Glanz und Glamour Bild aufrecht zu erhalten. Es gibt bereits jetzt Silberstreifen am Horizont, dass manche Unternehmen ihre Verantwortung in der globalen Krise annehmen. So haben Unternehmen wie Prada und Armani für die Notlage gespendet. Vielleicht schaffen wir es weitere zu überzeugen, dass wir gerade jetzt global zusammen stehen sollten.
Du kannst die Unternehmen mit einem der vielen Musteranschreiben direkt kontaktieren oder sie im Social Media verlinken und dort auffordern ihre offenen Rechnungen für die Sommerkollektionen zu begleichen.
Die meisten Mitarbeiter der Fastfashion Industrie können von ihrem Lohn keine Rücklagen bilden und sind in dieser schwierigen Phase ohne Sozial- und Krankenversicherung häufig völlig auf sich selbst gestellt.
Es ist wichtig, dass wir gemeinsam Solidarität zeigen.
Was tun wir?
Nomadic Affairs wurde in Indien von Corona überrascht, so musste ich aufgrund der Ausgangssperren von heute auf morgen das Land verlassen. Es war Glück im Unglück es noch nach Hause zu schaffen. War es so wichtig für mich das Land unter diesen Bedingungen zu sehen, um diese Eindrücke und Informationen mit nach Europa zu bringen und eine Brücke zu bilden.
Zunächst vorne weg, unseren Schneideren geht es gut. Sie werden von den kleinen Manufakturen weiter mit Geld versorgt und manche Manufakturen haben sogar Spielraum um selber zu Spenden. Mein Herz springt beim Gedanken wie groß der Unterschied zur Fastfashion Industrie sein kann. Sollte der Lockdown nochmals verlängert werden, eröffnen wir einen zusätzlichen Gehaltstopf von Deutschland aus, bei dem wir auf eure breite Unterstützung in Form von Trinkgeldern hoffen. Die Dankbarkeit für die schönen Schätze der letzten Jahre bei Nomadic Affairs ist unermesslich und es ist wichtig nun füreinander da sein zu können.
Rund 80% unser Sommerkollektion ist noch vor dem Shutdown fertig gestellt worden. Wie es um die anderen Aufträge steht und wann überhaupt wieder versendet werden kann, erfahren wir leider erst in den kommenden Wochen. Einer der Aufträge wurde seitens der Manufaktur auf Eis gelegt. Wir haben vereinbart, dass wir die Sachen gerne noch hätten, notfalls auch gerne für die kommende Sommerkollektion 2021. Wir haben hier eine gemeinsame Vereinbarung getroffen, dass ich die Deposit als Puffer für weitere Spenden halte und die Manufaktur mich bei Engpässen in ein paar Monaten jederzeit um Geld bitten kann. Die neue Yogakleidung wartet derweil geduldig am Flughafen auf die Freigabe der Exportrouten.
Wir haben unsere Materialien und Schneider im Vorraus bezahlt und stehen fast in täglichem Kontakt zum Netzwerk um immer auf dem Laufenden zu bleiben und im Notfall einspringen zu können. Viele meiner lokalen Freunde haben Sorgen und Zukunftsängste. Es ist wichtig gemeinsam mit ihnen zu überlegen, wie es nach Corona weitergehen kann und dabei gedankliche, bertriebswirtschaftl. Hilfestellungen zu leisten und Hoffnung zu geben.
Über unsere Crowdfunding Aktion für das Learn for Life e.V. auf Betterplace.org konnten wir zusammen mit euch schon mehr als 250€ sammeln (ca. 830 Mahlzeiten) und eine weitere Emergency Spende von Nomadic Affairs über 2.222€ Euro ist auf dem Weg nach Indien. Das „Learn for Life“ Projekt leistet gerade wahnsinnige Arbeit beim Verteilen von Essen und der Produktion von Atemmasken für die Slums von Varanasi & Neu Delhi. Hierbei die vielen neuen Sicherheitsvorraussetzungen zu erfüllen und anzulernen, erfordert einen großen Einsatz und ich ziehe meinen Hut vor dem gesamten Team!
Viele von euch erinnern sich an meine persönliche Betroffenheit beim Erdbeben von Nepal. Damals waren viele meiner Freunde & Kollegen in Nepal gestrandet und berichteten immer wieder von der ausbleibenden Hilfe in den Dörfern. Vor allem auf den Kölner Märkten versuchte ich, so viele Menschen wie möglich auf die Probleme aufmerksam zu machen, die in der Presse damals so untergingen. Mit den gesammelten Spenden konnten wir kleine Projekte unterstützen und meine Motivation für den Laden wurde auf ein völlig neues Level getragen. War mit diesem Notfall wieder deutlich geworden, wie wichtig die Arbeit und das soziale Konzept von Nomadic Affairs ist.
In der Corona Krise empfinde ich ein ähnliches Ausmaß persönlicher Betroffenheit, vorallem weil ich die Anfänge vor Ort miterlebt habe und bis zum Shutdown gemeinsam mit den Manufakturen über die Unsicherheiten und kommenden Herrausforderungen sprechen konnte. Es vergeht kein Tag an dem ich nicht gedanklich mit einem Fuß in meiner zweiten Heimat am Ganges stehe.
Aktuell ist eine Grenzöffnung nicht in Sicht, doch sobald die Grenzen öffnen werde ich zurück nach Indien reisen und meinen Manufakturen und dem Learn for Life Projekt beim Wiederaufbau der Strukturen helfen.
Ein lautes Raunen geht jedes Jahr im April um die Welt, wenn die Aktion eine recht simple Frage und dennoch nicht leicht zu beantwortende Frage in die Welt stellt.
Das Hashtag „Who made my clothes“ wurde in den vergangenen Jahren millionenfach geteilt und erste Zwischenetappen auf dem Weg zu einer fairen Herstellung unserer Kleidung erklommen.
Die Bewegung wurde 2013 nach dem verherrenden Einsturz der Textilfabrik „Rana Plaza“ ins Leben gerufen. Mit dem Ziel mehr Transparenz in die Herstellungskette von Textilien zu bringen und die Arbeitsbedingungen der 40 Millionen Beschäftigten zu verbessern.
Bei der Katastrophe in Bangeladesh am 24. April 2013 verloren 1.133 Menschen ihr Leben und weitere 2.500 wurden verletzt. In der Schneiderei, die keinerlei Sicherheitsstandard und seine Mitarbeiter während der Arbeitszeit einschloss produzierten auch namenhafte Unternehmen wie Benetton, Zara und Mango. Die Schneider warnten immer wieder vor den Rissen in den Wänden. Die Produktionen für große westl. Bekleidungsfirmen wurden forgeführt, bis es zum Einsturz des Gebäudes kam. Leider ist diese Katastrophe kein Einzelfall, doch es prankt als Mahnmal in unser aller Köpfe. Konnten große Firmen unangenehmen Fragen nicht weiter ausweichen und wurden die Rufe nach Verantwortung und Mitmenschlichkeit immer lauter.
Die beiden Gründerinnen Carry Sommers und Orsalde de Castro gründeten die Kampagne als Plattform für Akademiker, Designer, Autoren, Produzenten Einzelhändler und Großhändlern um die vielen Akteuren in ihren Bemühungen für faire Arbeitsbedingungen und Transparenz in der Textilindustrie zu vernetzen.
Die Organsiation finanziert sich durch Spenden von Unternehmen, Instituitionen, Verbänden und Privatleuten. Das Hashtag „Who made my clothes“ wurde zur neuen Leitfrage der Fairfashion-Bewegung.
Ziel ist es die Herstellungsprozesse vom Baumwollfeld bis in den Kleiderschrank zu verändern und transparenter zu gestalten. Die Transparenz fördert hierbei die faire Lohnverteilung entlang der Wertschöpfungskette und macht gleichzeitig auf ökologische Zielsetzungen und Lösungen im Hinblick auf den Klimawandel aufmerksam.
Weltweit finden Veranstaltungen statt, die dich über faire Mode und Nachhaltigkeit informieren und neuste Entwicklungen beleuchten.
Und wenn dir das faire Einkaufen als Stimmzettel nicht mehr ausreicht, kannst du bei der Fashion Revolution gezielt aktiv werden und kannst auch viele verschiedene Weisen aktiv werden. So gibt es endlose Möglichkeiten deinen Mode Aktivismus zu teilen und deine Gedanken über faire Mode und Nachhaltigkeit zum Ausdruck zu bringen. Besuche unsere Aktivstenseite im Blog mit vielen weiteren Infos.
Don’t be into trends. Don’t make fashion own you. You decide what you are. What you express by the way you dress and the way you live.
15 Frauen, eine Menge Stoff und der Traum von Selbstständigkeit und Selbstbestimmung.
Der neue Zweig des Learn for Life Projekt besteht seit vergangenem Jahr. Seitdem wurde eine Menge Unterrichtstunden genommen, erste Designs entworfen, ein neuer Workspace in Varanasi bezogen und sogar der erste Katalog veröffentlicht.
Inzwischen arbeiten 15 Schneiderinnen im neuen Zweig des Projekts in Varanasi. Dreimal wöchentlich findet Nähunterricht mit dem lokalen Schneidermeister statt. Hier lernen die Frauen neben Design, Zuschnitt das Bedienen der Nähmaschinen und Handarbeiten. Ende 2019 wurde die Zusammenarbeit mit einer italienischen Kostüm-Designerin realisiert. Embra kümmerte sich 7 Monate um die Organisation & Managment des Projekts. Im Unterricht entwarf sie mit den Frauen neue Schnitte, optimierte bestehende Designs und brachte den Frauen Fingerkniffe bei, die ihnen in Zukunft helfen ihr kreatives Potenzial weiter auszuschöpfen. Die Zusammenarbeit mit Embra war neben dem Know-How auch wichtig, weil in Indien leider die meisten Schneider Meister Männer sind, die Frauen sich jedoch sehr eine Frau als Lehrerin wünschen. Ein großes Danke an Embra für den tollen Energieaustausch!
Die Gruppe ist bunt gemischt. Von den jungen Auszubildenden bis ins hohe Alter wird hier zusammen genäht, gelernt und geklönt.
Alle haben unterschiedlichen Hintergrund und doch die selben Ziele vor Augen. Viele sind Mütter der angeschlossenen Badi Asha School, die 170 Straßenkinder betreut. Andere sind Geschiedene oder Witwen aus den benachbarten Vierteln. Doch alle haben sie eins gemeinsam, das Leben am Existenzminimum, zurückgeworfen und aufgrund ihrer Herkunft um ihre Chancen gebracht. Die angeschlossene Schule der Learn for Life trägt den liebevollen „Badi Asha“, was übersetzt „Große Hoffnung“ heißt. Diesen Hoffnungen und Wünschen kann man auch Erwachsenen und Heranwachsenden Menschen noch Leben einflüstern. Durch den Zugang zu Bildung und Trainings wird hier nicht nur das Einkommen der Frauen aufgebessert, sondern auch ein starker Fokus auf Selbstständigkeit und Stärkung des Selbstbewusstsein gelegt.
Das Ziel
Geplant ist, dass die Schneiderei schon Ende 2020 auf eigenen Füßen steht, so dass sie sich eigenständig aus ihrem Verkauf finanzieren können. So entwickelt sich aus einem Projekt zur Selbsthilfe ein Sozial-Unternehmen, in dem die Frauen selbstständig aggieren und gemeinsame Erfolgserlebnisse erarbeiten können. Gleichzeitig können andere Frauen für die Selbstständigkeit oder als Zuwachs für das Team ausgebildet werden.
Die Ausbildung
Neben dem Nähunterricht bekommen die Frauen Training für Textil- und Modedesign. Dabei lernen sie selbstständig Designs zu entwerfen, Zuschnitte zu erstellen und zu reproduzieren. Zusätzlich lernen sie Basics der Betriebswirtschaft und Mathe. Wie das berechnen von Materialkosten und eigenen Lohnkosten.
Um sprachliche Hemmschwellen abzubauen und das Selbstvertrauen der Frauen zu stärken findet 1x wöchentlich Englisch Unterricht statt, in dem die Frauen die Grundlagen rund ums „Tailoring“ und für Kundengespräche lernen. Die Kurse werden rege und mit viel Freude besucht.
Abgerundet wird die Ausbildung mit Grundlagen in Excel um Bestände zu verwalten und Bestellungen aufzugeben. So kann die Gruppe ihre Aufträge und Materialbestellungen selber verwalten.
Die Schneiderinnen bekommen einen fairen, festen Lohn, Bonus und Prozente vom Verkaufserlös der Kleidung. Der erste kleine Laden in Varanasi ist schon geöffnet. Erste Läden in Europa für Kooperationen gefunden. Durch die Teilnahme am Entstehungsprozess und die Zusammenarbeit auf Augenhöhe ist eine herzliche Dynamik entstanden, die man immer wieder mit einem Schmunzeln im Social Media mit verfolgen kann.
Das Prinzip „Hilfe zur Selbsthilfe“ steht auch im neuen Zweig der „Learn for Life e.V.“ im Vordergrund und ermöglicht den Frauen nicht nur ein eigenes Einkommen, sondern auch ein selbstbestimmteres Leben.
Like & Share! Spread kindness!
Das Projekt freut sich über jede Spende und Support.
Teile das Projekt oder das Crowdfunding direkt mit deinen Freunden im Social Media, like Posts oder vernetze uns zu Menschen, die uns vielleicht unterstützen möchten.
Viele denken faire Kleidung sei öko oder viel zu teuer. Wir wollen mit beiden Vorurteilen aufräumen und werfen einen Blick hinter den Vorhang der Herstellung.
Zunächst einmal die beruhigenden Worte vorweg: Fairfashion muss nicht teuer sein. Teuerer heißt nämlich leider auch nicht immer gleich besser und fairer.
Ein zentrales Problem der „Fast-Fashion“ Industrie ist das extremes Ungleichgewicht des Gewinns entlang der Wertschöpfungskette. Während große Firmen & Labels versuchen größtmögliche Gewinne zu erzielen, bekommen die Schneidereien als kleine Subunternehmen häufig nur geringe Preise für ihre Herstellung durchgesetzt. Der internationale Preisdruck im Fastfashion-Sektor ist immens. Der ausgeübte Preisdruck wird durch die Manufaktur Bosse in Form von Billiglöhnen an die Schneider & Mitarbeiter weiter gegeben. Als Verbraucher ist es am Ende nur schwer nach zu vollziehen wie sich der Endpreis des Kleidungsstück aufgliedert. Die Profite der einschlägigen, vor allem westl. Unternehmen, die sich hier an Arbeitskraft und Zeit von Menschen bedienen, summieren sich jährlich auf Milliarden Gewinne.
Das nachfolgende Bild macht deutlich wie sich die Kosten in der Fastfashion-Industrie aufschlüsseln. Während 50% als Gewinn und Kosten des Einzelhandels verbucht werden, macht die Markenwerbung 25% aus. Die erschreckenden 1% für Lohnkosten der Schneider & Schneiderinnen macht deutlich wie ungerecht die Verteilung aktuell ist, aber auch welche Chancen hier liegen eine Veränderung herbei zu führen.
Eine deutliche Lohnanhebung im Fastfashion-Sektor würde zu keiner nennenswerten Preissteigerung für den Konsumenten führen, wenn man in der Fast-Fashion Industrie auf einen Anteil der Gewinnausschüttungen und Markenwerbung verzichtet. Die Werbekampagnen machen immerhin 25% der Gesamtkosten aus. Die unverhältnismässig hohen Löhne von CEOs und Marketingagenturen machen somit einen großen Anteil des heimischen Gesamtpreis für die Konsumenten aus.Hätte jemand was dagegen mit weniger Mode-Werbung bombardiert zu werden und dafür Kleidung mit besserem Karma zu bekommen? Sicherlich nicht.
Viele Fairfashion-Labels, abseits des Mainstreams, kommen sehr gut ohne große Werbekosten aus. Und dort wo Idealismus gelebt wird und mit echtem Herzblut gearbeitet wird, dürfen meist auch die Gewinne kleiner ausfallen. Hierdurch eröffnet sich hier ein großer Spielraum für eine faire Verteilung vom Kunden zurück zum Produzenten.
Wir sind der festen Überzeugung und versuchen mit Nomadic Affairs vorzumachen, dass faire Mode so für jeden erschwinglich ist. Viele kleine Labels arbeiten mit kleinen Familienbetrieben zusammen, die unter fairen Bedingungen in kleinen Auflagen arbeiten. Während globale Player ständig um Erweiterung und Expandierung bemüht sind, arbeiten diese kleinen Labels mit Herzblut und zahlen ihren Schneidern einen fairen Lohn ohne sich selbst die Taschen voll zu machen. Oft kennt man sich seit Jahren persönlich und teilt man den Kuchen gerne bei ein paar Gläsern Chai gerecht auf.
Durch den Verzicht auf groß angelegte Betriebsstrukturen, den Verzicht auf ständige Expansionspläne lassen sich enorme Kosten einsparen und auch mit kleinem Werbebudget ein treuer Kundenstamm aufbauen, der das Auskommen kleiner Labels sichert. Während kommerzielle Labels 25% in Werbung und teure Karibik-Fotoaufnahmen stecken arbeiten kleine Labels lokal ohne diesen Aufwand und mit direktem Draht zum Hersteller. Wodurch die Kosten entlang der Wertschöpfungskette gesenkt werden und dem Kunden zu gute kommen können.
Zugegeben es erfordert für Konsumenten ein wenig Recherche und es ist nicht so leicht faire Mode aufzuspüren, wie die großen Geschäfte in der Innenstadt entlang zu schlendern, doch wenn man sich seinen fairen Kompass einmal zusammen gestellt hat erweitert er sich automatisch um neue Himmelsrichtungen und man lernt schnell zwischen kleinen Labels mit Herz und kommerziellen Greenwashing zu unterscheiden.
Neben fairer Kleidung sind auch 2nd Hand Shopping und Upcyling gute Lösungen um den Kleiderschrank nachhaltiger zu gestalten. In Köln gibt es zudem die „Kleiderei“, die Kleidung monatsweise vermietet. Es gibt inzwischen viele neue Konzepte, die sich fernab des Mainstreams bewegen und nur darauf warten von dir entdeckt zu werden.
Dabei muss man sich nicht unbedingt nur auf Siegel verlassen. Viele lokale Geschäfte und kleine Onlineshops gewähren dir inzwischen Einblicke hinter die Kulissen, so dass du dir einen guten Überblick verschaffen kannst, wer deine ethischen Grundsätze vertritt.
Ich finde es fühlt sich immer wieder toll an, wenn man ein ausgefallenes Kleidungsstück findet, mit dem man nicht nur seine Persönlichkeit unterstreichen, sondern auch seinen Idealismus ausleben kann.
Bei der Fashion Revolution geht es nicht nur um Transparenz, sondern auch um eine radikale Abwendung von der Fast-Fashion-Industrie mit all seinen Prinzipien und Marktmechanismen. Inzwischen werden in Deutschland pro Kopf 28 kg Kleidung im Jahr gekauft, davon werden 14 kg noch im selben Jahr weggeschmissen.
Der Massenkonsum hat ein Ausmaß erreicht, dass wir uns mit bloßem Menschenverstand nicht mehr vorstellen können. Wenden wir uns den vielen, langfristigen Schäden durch diesen extremen Konsum für Mensch und Natur zu, wird jedem bewusst, dass wir so nicht weiter machen können.
Es ist endlich Zeit Kleidung seinen Wert zurück zu geben. Ein mit Liebe gemachtes Kleidungstück wieder über Jahre als Lieblingsstück zu hüten, in die Welt zu tragen, zu reparieren und ihm Tränchen nach zu weinen, wenn man es vor lauter Aufregung im Zug liegen lässt.
Fastfashion wird leider, wie der Name bereits sagt, nur zum Wegwerfen produziert. Das Glücksgefühl hält also in etwa so lange an wie das eines Fastfood Hamburgers. Der baldige Neu-Konsum ist in Form von mangelnder Qualität und Nachhaltigkeit bereits mit einkalkuliert und erwünscht. Der mißmutige Beigeschmack beginnt hier bereits im Zuschnitt. Schneider/innen, die zu unwürdigen Löhnen, zu menschenverachtenden Uhrzeiten, unter katastrophalen Bedingungen arbeiten müssen um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten, treffen auf Kunden, die sich mit dieser minderen Qualität und den Bedingungen der Herstellung abfinden und arangieren sollen.
Die Mode-Industrie hat uns Jahrezehnte lang im Rahmen ihrer Outsourcing Maßnahmen weiss gemacht, Kleidung habe keinen nennenswerten Wert mehr. Fastfashion und Billigproduktionen wurden so salonfähig gemacht. Dass wir Sechs Mal im Jahr neue Trends benötigten und ein Kleid 2x zu tragen nicht nur echt uncool sei, sondern auch richtig unsexy sei. So wird dem Kunden suggeriert er benötige keine Qualitätsware mehr. Kleidung als reiner Wegwerf- und Konsumartikel.
Doch Moment mal! Wie kann ein T-shirt nur 4,99 Euro kosten und dabei alle Kosten für Material, Herstellung inkl. den langen Wegen decken?
Dass die internationale Arbeitsteilung im Textil-Sektor der Großbetriebe mit ihren Dumping Preisen teils zu einem menschenunwürdigen Arbeitsalltag vieler Menschen führt, scheint den großen Firmenbossen schlichtweg nicht so wichtig wie ihre Kapitalinteressen. Hier wird der Mensch weniger mit moralisch-ethischen Grundsätzen betrachtet, als dem Faktor „Arbeit“ den es zu berechnen gilt.
Und so scheint es Teil eines fein kalkulierten Zahnrads, dass neben den menschlichen, moralischen Aspekten unter dem System auch die Qualität der Kleidung immer weiter leidet. Dieser Umstand wird genutzt, um die Verbraucher zu immer neuem Konsum anzutreiben. So ensteht ein Kreislauf, der sich in den letzten Jahrzehnten immer schneller multipliziert.
Dass die stattfindende Preis-Abwärtsspirale gemeinsam mit immer schnelleren Trends den Massen-Konsum und damit Massen-Produktionen Aufwind gibt, ist Hauptangelpunkt, wenn wir über die Wertigkeit unserer Kleidung nachdenken und welche Rolle wir als Konsumten an dieser Stelle haben. Die Textilbranche kann sich nicht alleine wieder auf ein gesundes Niveau regulieren. Die Revolution muss von allen Seiten, vorallem auch von uns als Verbraucher, kommen. Das Rad zu durchbrechen ist schwer, jedoch möglich. Marktbeobachtung und bewusste Kaufentscheidungen des Verbrauchers gleichen hier einem politischen Stimmzettel.
Deswegen ist Transparenz für die Textilindustrie und Slowfashion Bewegungen wie die Fashionrevolution so wichtig. Nur durch Transparenz kann der Kunde zurück verfolgen von wem und unter welchen Umständen die eigene Kleidung produziert wurde.
Kleine faire Familienbetriebe können hier mit gutem Beispiel voran gehen und Shopping Alternativen für einen bewussten Kleiderschrank bieten. Wir hoffen, dass die Verbraucher langfristig wieder ausreichend Nachfrage für faire Kleidung erzeugen. So dass große Unternehmen durch steigende Nachfrage und Marktdruck gezwungen werden, kleinen Betrieben & Labels zu folgen und sich zurück besinnen. Daher ist ein großer Teil der Arbeit als „Fairfashion-Label“ auch Aufklärungsarbeit. Bei den Kunden, Mitarbeitern und den Zulieferer Betrieben. Der bereits stattfindene Wandel in den 10 Jahren unserer Tätigkeit ist immens und ist immer wieder erfreulich.
Ob die Kleidung nach den eigenen ethischen Grundsätzen hergestellt wurde, ist heute vielen Menschen viel wichtiger geworden.
Früher war es leichter bei den einschlägigen Modeketten der Fastfashion-Industrie einzukaufen und dabei den Menschen hinter der Kleidung auszublenden. „Ach nur ein Bikini“ „Ein Paar Socken“. Seit dem Einsturz des Rana Plaza in Bangladesh 2013 können wir uns nicht mehr in den blinden Fleck verkriechen. Vorbei sind die Zeiten, in denen wir nicht wissen was hinter den Vorhängen der großen Industrien passiert.
Heute wissen wir auch wer es besser macht. Wer Mitarbeiter, Umwelt und Ressourcen schont und Kleidung mit Liebe herstellt, die nicht für einen Sommerabend gemacht sind. Sondern so wie früher um Geschichten zu sammeln, Anekdoten zu erzählen, um weiterverschenkt, vertrödelt oder an die liebste Schwipschwägerin verschenkt zu werden. Und dabei mit ruhigem Gewissen und gutem Karma auf deiner Haut liegt.
Denn es ist oft nicht die Masse der Dinge, sondern die Wundersamkeit des Einzelnen.
Sage „Nein“ zu extremen Dumping-Preisen und „Ja!“ zu fairem Einkaufen. Und setz mit uns ein Zeichen gegen Massenkonsum von Kleidung.
Diese Woche spenden wir von allen Einkäufen auf alle Produkte 10% an Projekte in Indien. Euch schenken wir als Dankeschön humane Rabatte mit täglich wechselnden Angeboten.
Warum „Green Week“ statt „Black Week“?
Während der Black Week wird von großen Unternehmen mit Preisen gelockt, die menschlich nahezu nicht mehr vertretbar sind. Fern der Nachhaltigkeit gewinnt dieser Massenkonsum jährlich immer größere Ausmaße. Viele Unternehmen kaufen inzwischen sogar extra massenhaft Ware für die Blackfriday Sales auf und verkaufen zum Spottpreis nur um Werbung für ihr Großunternehmen zu machen. Ein Massenkonsum, der nur den großen Global Playern in die Hände spielt und lokale Unternehmen und die Hersteller massiv in die Ecke stellt. Und ist es doch gerade zu Weihnachten viel schöner ein besonderes Geschenk mit Liebe gemacht und gutem Sinn zu verschenken, als Dumpingartikel von der Stange.
Im Textilbereich werden durch solch extreme Rabatte Fastfashion und schlechte Arbeitsbedingungen gefördert. In jedem Kleidungstück steckt vom Design, Zuschnitt bis zur Nähmaschine eine Menge Arbeit, die wir zu schätzen wissen sollten. Dumpingpreise unter dem Wert von Arbeit & Material erhöhen den Preisdruck für Händler und damit auch den Lohndruck der Schneider. Und die kleinen Geschäfte, die du so liebst, die dir alltäglich humane Preise anbieten, können sich eine Teilnahme schlicht nicht leisten.
Geht man bewusst mit dieser Form von Konsum um, passt der Name „Black Week“, weil es für die Bestrebungen nach einer fairen Wirtschaft das schwärzeste Kreuz im Kalender ist.
Lasst uns gemeinsam einen kleinen Schritt in die richtige Richtung wagen und zum Umdenken anregen! Jeder Einkaufszettel ist ein Stimmzettel. Gerade zu Weihnachten ist es viel schöner ein Geschenk mit gutem Sinn zu verschenken, als Dumpingartikel von der Stange.
Make the black week a green week with us!
Denn erst die Prise Liebe macht ein Weihnachtsgeschenk so besonders.
Unser Makrame wird in einem kleinen Familienbetrieb auf dem Land produziert. Den Kontakt fernab in den weiten der Felder Indiens habe ich über Empfehlung einen australischen Kollegen.
Josh half damals Sunny, einem super lieben und immer gut gelaunten Local ein kleines Geschäft zu eröffnen. Es ist wunderschön die Entwicklung zu beobachten. Sunnys Gesichtzüge werden von Besuch zu Besuch immer weicher, seiner Familie geht es immer besser und im letzten Jahr konnte er sich sogar eine der heißbegehrten Enfield Motorräder zulegen.
Als ich heute eine der Hersteller Familien besuchte, lief mir eines der Kinder mit Schulheft und Stift entgegen. Es weinte und klagte, denn es wolle keine Hausaufgaben machen. Eine alltägliche Situation, in Indien jedoch leider nur bedingt. Wieder schmunzelte ich, dass meine Wahl genau die Richtige war.
Die Familie von Kalu lebt von der Herstellung des Makrame und bindet immer mehr Menschen der Dorfgemeinschaft mit in die Familien-Unternehmung ein.
Heute haben wir mehrere neue Designs besprochen, neue Farben ausgewählt und das Messing besorgt. Dazu gab es traditionellen Chai mit Milch von der Ziege, die nicht unweit von uns vor sich her blöckte.
Die Fashion Revolution und die Idee fanden alle super und sehr unterstützenswert. Leider ließen es meine Sprachkenntnisse nicht zu, das Thema so kontrovers zu diskutieren, wie ich es gerne getan hätte. Doch die Hindi-Übersetzung zur Revolution und das Manifest wurde reihum sehr interessiert gelesen und mit zustimmenden Nicken begrüßt. In einem Rundumschlag wurden neben den Bildern für die „Fashion Revolution Week“ Familienfotos gemacht, mit Kindern, Oma, Uroma, die ich in den kommenden Tagen fürs Familienalbum mitbringe.
Die Arbeit mit dem Makrame ermöglicht der Familie neben der seit Generationen geführten Landwirtschaft ihre Einkünfte aufzubessern und damit den Kindern bessere Perspektiven zu bieten.
Die Bauern in Indien leiden immer extremer unter dem Klimawandel und der Trockenheit. Das Thema spitzt sich leider immer weiter zu und die Verwendung von Hydro-Samen in der Landwirtschaft weitet die Problematik zusätzlich immer mehr aus.
Vor allem kleine, lokale Projekte dieser Art verdienen Unterstützung, da sie neben dem Kulturaustausch enormes entwicklungspolitisches Potenzial besitzen.
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