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Cause behind jewellery is always dreams – support local artisans!

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Mit Schmuck zur Selbsthilfe

Unser Makrame wird in einem kleinen Familienbetrieb auf dem Land produziert. Den Kontakt fernab in den weiten der Felder Indiens habe ich über Empfehlung einen australischen Kollegen.

Josh half damals Sunny, einem super lieben und immer gut gelaunten Local ein kleines Geschäft zu eröffnen. Es ist wunderschön die Entwicklung zu beobachten. Sunnys Gesichtzüge werden von Besuch zu Besuch immer weicher, seiner Familie geht es immer besser und im letzten Jahr konnte er sich sogar eine der heißbegehrten Enfield Motorräder zulegen.

Als ich heute eine der Hersteller Familien besuchte, lief mir eines der Kinder mit Schulheft und Stift entgegen. Es weinte und klagte, denn es wolle keine Hausaufgaben machen. Eine alltägliche Situation, in Indien jedoch leider nur bedingt. Wieder schmunzelte ich, dass meine Wahl genau die Richtige war.

Die Familie von Kalu lebt von der Herstellung des Makrame und bindet immer mehr Menschen der Dorfgemeinschaft mit in die Familien-Unternehmung ein.

Heute haben wir mehrere neue Designs besprochen, neue Farben ausgewählt und das Messing besorgt. Dazu gab es traditionellen Chai mit Milch von der Ziege, die nicht unweit von uns vor sich her blöckte.

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Die Fashion Revolution und die Idee fanden alle super und sehr unterstützenswert. Leider ließen es meine Sprachkenntnisse nicht zu, das Thema so kontrovers zu diskutieren, wie ich es gerne getan hätte. Doch die Hindi-Übersetzung zur Revolution und das Manifest wurde reihum sehr interessiert gelesen und mit zustimmenden Nicken begrüßt. In einem Rundumschlag wurden neben den Bildern für die „Fashion Revolution Week“ Familienfotos gemacht, mit Kindern, Oma, Uroma, die ich in den kommenden Tagen fürs Familienalbum mitbringe.

 

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Die Arbeit mit dem Makrame ermöglicht der Familie neben der seit Generationen geführten Landwirtschaft ihre Einkünfte aufzubessern und damit den Kindern bessere Perspektiven zu bieten.

Die Bauern in Indien leiden immer extremer unter dem Klimawandel und der Trockenheit. Das Thema spitzt sich leider immer weiter zu und die Verwendung von Hydro-Samen in der Landwirtschaft weitet die Problematik zusätzlich immer mehr aus.

Vor allem kleine, lokale Projekte dieser Art verdienen Unterstützung, da sie neben dem Kulturaustausch enormes entwicklungspolitisches Potenzial besitzen.

Wenn du unser Makrame liebst, hinterlasse eine Nachricht. Ich leite alle Nachrichten für euch weiter.

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Who made my jewellery?

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Heute möchte ich euch Raki vorstellen. 19 Jahre jung. Gleich nach ihrem College-Abschluss startet sie mit ihrem Bruder Nishant durch. In eine Familie von Händlern & Kunsthandwerkern geboren, haben die beiden den Umgang mit Schmuck bereits mit der Muttermilch aufgesogen.

Dabei strahlen die beiden das Sinnbild indischen Fortschritts‘ aus. Alle Geschwister sind gut ausgebildet und mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein ausgestattet. Idealistisch stehen sie über dem alten Kastenwesen, sind kritisch informiert und bleiben ihren religiösen Traditionen dabei treu. Sobald sie Zeit haben, bereisen sie Asien und Europa und kommen mit immer neuen Ideen und Inspirationen zurück.

Vor allem mit Raki arbeite ich gerne zusammen. Ihr Spitzname „Pioneer-Girl“ lässt sie stets erröten und ihr Lächeln reicht dann bis an beide Ohrenspitzen. Ist es Indien noch(!) sehr selten, dass Frauen aktiv in die Familienbetriebe eingebunden werden und mitbestimmen dürfen. Ich bewundere die Arbeit und Kreativität der beiden immer wieder von neuem und weiß ihre Herzlichkeit und das gegenseitige Vertrauen sehr zu schätzen.

Wenn du unseren Messing & Weißmetall Schmuck liebst, hinterlasse einen Kommentar für die beiden.

Ich leite alle Nachrichten von euch weiter.

 

 

Slow Down Fashion!

Slow Fashion Revolution

Slow down fashion!

Slow Fashion Revolution

Wieder rattert der Zug unter den Füßen. Ratta tatata.. Mit einer Gemütlichkeit, die an das gemächliche Klackern der Nähmaschinen der Schneider erinnert.

Chai Chai.. Coffeeee Coffeee.. Stunde um Stunde vergeht.
Herrliche Landschaften ziehen vorbei, fremde Menschen, die mich anstarren, mit mir griemeln und Schach spielen.
Slow zu produzieren heißt Zeit haben. Zeit, um auf verschiedenen Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen.

Zeit, wenn die vielen indischen Feiertage das tägliche Leben zum Erliegen bringen oder man wieder eingeladen wird „Come. Sit. Have Chai.“ Wenn einer der Schneider nicht zur Arbeit kann, Stoffe nicht ankommen, Knöpfe fehlen. Tagelange Stromausfälle die Nähmaschinen zum Erliegen bringen. Zugtickets zur Weiterreise nicht verfügbar, Monsunregen, in dem sich die Berge weißer, fertiger Kleidung türmen, wartend auf die Sonne um in Farben getüncht zu werden. „Sit. Have Chai.“

Sich als Deutsche der indischen Arbeitsmentalität vertraut zu machen war zu Beginn zunächst gewöhnungsbedürftig, doch über die Jahre lernt man immer mehrere Wochen dazu einzuplanen und mit dem Flow zu schwimmen. In Indien heißt „tomorrow“ eben nicht immer morgen und manchmal auch nicht übermorgen oder nächste Woche. Es ist unfassbar, dass die Fast-Fashion Industrie mit ihren schnelllebigen, schlechten Arbeitsbedinungen und dem enormen Druck ausgerechnet in Länder geht, die eine so gegenteilige Mentalität und Lebensweise an den Tag legt wie Indien.

Für Nomadic Affairs kaufe ich nur kleine Anteile der bunten Produktpalette auf.
Die Kleidung wird zum größten Teil eigens für den Laden produziert und in kleinen Familienbetrieben produziert. So kenne ich die meisten der Nomadic Affairs Schneider persönlich und kann sicherstellen wer die Kleidung tatsächlich näht. Für die Betreuung der Produktionen vom Designentwurf bis hin zum fertigen, neuen Lieblingsstück verbringe ich mehrere Monate des Jahres in Indien. So entstehen die neuen Kollektionen ohne angetriebene Eile. Dabei ist es für mich wichtig die kulturellen Gepflogenheiten ebenso zu respektieren wie die vielen Feiertage und extreme Wetterlagen. Es ist wichtig, dass wir uns wieder bewusst werden, wie viel Arbeit & Zeit in einem Kleidungsstück liegt. Wie viele Arbeitschritte und Menschen involviert sind, bis ein es bei dir im Schrank liegt.

Rattata tatat ta rattata tatat ta…

Wie ich den Fahrtwind liebe und die Geduld, die Indien mir mit seinem Indian Timing schenkt.
Sit. Have Chai. Slow down fashion, cause fashion production IS slow!